Entstehung und Geschichte
Musikalisch basiert der Rock ’n‘ Roll auf Rhythm & Blues, hat aber sehr starke Einflüsse aus der Swingmusik und aus dem Genre Folk/Country.
In einem gesellschaftlichen Kontext war er ein Ventil, das die Musik schnell zu einem Massenphänomen machte.
Anders als Rhythm & Blues oder Swing war der Rock ’n‘ Roll eine Musik, die sowohl Schwarze als auch Weiße ansprach.
Besonders die Ende der 1940er- und Anfang der 1950er-Jahre frustrierten und gegen gesellschaftliche Zwänge aufbegehrenden us-amerikanischen Jugendlichen sahen in der Verschmelzung der Musikstile zum Rock ’n‘ Roll eine Möglichkeit, ihre Gefühle frei von Normen auszudrücken:
Rock ’n‘ Roll wurde zum Ausdruck einer ganzen Jugendkultur.
Den Boden bereitete zwar der Alan Freed mit seinen Radioshows, aber der erste echte Titel des Rock ’n‘ Roll stammt von Bill Haley.
Mit dem Titel „Rock Around The Clock“, der zuvor bereits von Sonny Dae And His Knights veröffentlicht wurde, erzielte er 1954 jedoch zunächst nur einen kleinen Hit.
Erst als der Titel im Film „Die Saat der Gewalt“ eingesetzt wurde, erreichte die Single ein Jahr später unfassbar gute Verkaufszahlen von sechs Millionen Exemplaren.
Der Erfolg schwappte auf andere Länder über und Rock ’n‘ Roll war ein weltweiter Erfolg. Wenig späte erzielte Elvis Presley, der King Of Rock ’n‘ Roll, seine ersten Hits mit dieser Musik.
In den 1960er- und 1970er-Jahren verlor der ursprüngliche Stil an Bedeutung und wurde von Beatmusik, Soul, Pop und Rock abgelöst.
Aber immer wieder konnten Bands mit am Originalstil angelehnten Songs Erfolge feiern.
Der Rock ’n‘ Roll gilt als Startschuss für die moderne Pop- und Rockmusik.
Neben vielen Stilen, die auf ihm basieren, aber deutlich eigene Charakteristiken aufweisen, haben sich sehr nah am Original unter anderem folgende Stile herausgebildet:
Rockabilly,
Psychobilly,
Surfmusik,
Doo Wop.
Instrumentierung und Besonderheit
Der typische Sound des Rock ’n‘ Roll wird mit
Gesang,
Gitarre,
Bassgitarre/Kontrabass,
Schlagzeug und
ggf. Klavier oder/und Saxofon
erzeugt.
Die Songstruktur ist ein am klassischen Blues orientierter 4/4-Takt, aber schneller und härter gespielt.
Die Gitarre spielt ein schnelles oder/und hartes Riff, das vom Bass unterstützt wird und durch treibende Schlagzeugbeats sehr tanzbar und animierend ist.
Parallel zum Stil des Rock ’n‘ Rolls hat sich ein gleichnamiger Tanz entwickelt, der auf dem, Swing-Tanz Lindy Hop basiert.
Er beinhaltet sehr schnelle Tanzschritte und ist gespickt mit akrobatischen Einlagen, bei der die Frau vom Mann gehoben oder sogar in die Luft geworfen und gedreht wird.
Bekannte Künstler und Songs des Rock ’n‘ Rolls
Urvater des Rock ’n‘ Rolls ist Bill Haley, der nicht nur mit „Rock Around The Clock“, sondern auch mit Songs wie „Shake, Rattle And Roll“ und „See You Later Aligator“ Erfolge feierte.
Als King Of Rock ’n‘ Roll gilt Elvis Presley, der mit Titeln wie „Heartbreak Hotel“, „Tutti Frutti“ oder „Jailhouse Rock“ dutzende Hits hatte und mit seinem Hüftschwung eine ganz eigene Bühnenperformance erschuf.
Als Stars des Rock ’n‘ Roll gelten außerdem u. a. folgende Künstler:
Carl Perkins („Blue Suede Shoes“),
Eddie Cochran („Summertime Blues“),
Roy Orbison („Oh Pretty Woman“),
Bo Diddley („I‘m A Man“),
Chuck Berry („Roll Over Beethoven“),
Fats Domino („The Fat Man“),
Little Richard („Good Golly Miss Molly“),
Buddy Holly („Peggy Sue“).
Später kamen immer wieder neue Bands hinzu. Dazu zählen zum Beispiel die Stray Cats, Matchbox, Showaddywaddy, Meteors oder Shakin‘ Stevens.
( Quelle:https://www.lexikon-der-musik.de/rock-n-roll/ )